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Das Konzept des analog-virtuellen Lernraums

In einer Umfrage des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung wünschten sich Lehrkräfte der Erwachsenenbildung Unterstützung durch Bildungsträger mit hochwertigen OER und konkreten Arbeitshilfen, sowie Hilfe bei deren Einsatz in der Praxis. Auch Lernräume zum Austausch und Training von Methodik und Medieneinsatz werden gewünscht, die ein eigenständiges, zeitlich und räumlich flexibles und bedarfsgerechtes Lernen ermöglichen. 

Vorhandene Weiterbildungsangebote für die Lehrkräfte an Bildungsinstitutionen treffen jedoch auf wenig Resonanz, da sie nicht im Moment des Bedarfs genutzt werden können und daher nicht helfen, aktuelle Herausforderungen im Kurs oder bei der Kursvorbereitung zu lösen. Für Train-the-Trainer-Kurse und viele wunderbare Angebote, die Trainer:innen in der Wirtschaft oft nutzen, fehlt den Dozent:innen Zeit und Geld, denn sie arbeiten ohne Anstellung für weit niedrigere Honorare, als sie in der Wirtschaft üblich sind. 

Auch ist lange bekannt, dass Lernen auf Vorrat schlecht funktioniert. Statt dessen brauchen Erwachsenenbilder*innen dann Zugriff auf hilfreiche Materialien, wenn sie ein Problem lösen müssen, einen neuen Kurs vorbereiten oder die Lernenden sie auf eine aufkommende Technik wie KI ansprechen und sich Informationen und Hilfestellung erhoffen. Daher der Wunsch der Dozent*innen nach konkreten Arbeitshilfen, in der Fachliteratur als Perfomance Support bekannt. 

Doch auch solche Angebote, wie zum Beispiel wb-web schaffen es nicht, eine lebendige Community aufzubauen. Auch setzen sie meist auf alte, gut abgehangene Technik, wie Foren, Text und Bilder. Allenfalls Videos werden eingebunden. Die Gestaltung als Webseite macht es für Nutzer:innen unmöglich, abseits des Forum Inhalte beizutragen.

Konkrete Arbeitshilfen gibt es bei wb-web ebenso wie auf anderen Seiten, doch sind sie Dozent*innen oft unbekannt und im Moment des Bedarfs fehlt die Zeit für eine gründliche Suche. Vor dem Hintergrund dieser Gedanken soll ein Lernraum für Lehrkräfte an der lokalen vhs geschaffen werden, der Zugang zu einer Vielzahl von externen Ressourcen gibt, und in dem ein Präsenz-Lernraum vor Ort durch einen virtuellen Raum erweitert wird. Im Präsenzraum stehen zu flexiblen Sprechzeiten laden erfahrene Lehrkräfte als Mentor*innen zur gemeinsamen Nutzung beider Räume ein. Die Dozent*innen können im Raum selbstständig ihre Arbeitshilfen teilen.

Die Räume laden im Sinne eines dritten Raums zum Verweilen ein. Dafür werden sie ästhetisch gestaltet und ermöglichen es zugleich, der eigenen Neugierde zu folgen. Der virtuelle Lernraum wird mit einer Plattform eingerichtet, die gemeinsame, interaktive Erkundung und Nutzung externer Ressourcen ermöglicht und an Videospiele erinnert.

Der virtuelle Raum ist dynamisch anpassbar, neue Inhalte können auf Wunsch jederzeit schnell verknüpft werden. Dabei wird weitgehend auf OER und andere öffentlich verfügbare Materialien zugegriffen. Es werden insbesondere Lerninhalte eingebunden, die praxisnahe Unterstützung bei der Gestaltung von Kursen in allen Bereichen der vhs bieten. Auch Lerninhalte, die auf aktuelle Themen und Diskussionen wie die Nutzung von KI eingehen, können bei Bedarf schnell eingebunden werden, um der dynamischen Entwicklung der Digitalisierung gerecht zu werden.

Die Lehrkräfte sind eingeladen, als Mitgestalter*innen ihre Ressourcen und Tipps einzubringen, sich dazu auszutauschen und neue Bildungsformate und -konzepte zu entwickeln. Den analog-virtuellen Lernraum können sie gemeinsam als Testforum für neue Medien und Methoden nutzen. Für die Tests stehen die Mentor*innen mit Feedback zur Verfügung. So wird der Lernraum zu einem Lernlabor. 

3. August 2023

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